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EU-Projekt LASER4FUN gestartet

Das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V. ist Projektpartner im neuen EU-Ausbildungsprojekt „European ESRs Network on Short Pulsed Laser Micro/Nanostructuring of Surfaces“ (LASER4FUN), das als Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahme im Horizont 2020-Programm der Europäischen Union gefördert wird.

An dem von BSH Electrodomésticos España S.A. (B/S/H), Zaragoza (Spanien) koordinierten Projekt zur Ausbildung von Doktoranden sind zehn Einrichtungen aus Wissenschaft und Industrie aus sechs EU-Ländern beteiligt. Das Vorhaben ist auf eine Laufzeit von vier Jahren ab September 2015 angelegt und wird mit insgesamt 3,57 Mio EUR gefördert. Finanziert werden aus den Mitteln insgesamt vierzehn Nachwuchswissenschaftler, von denen einer am IPF betreut werden wird (im Rahmen einer gemeinsamen Professur mit der Technischen Universität Dresden).  

Wenn es darum geht, kostengünstig Produkte mit höherem Veredlungsgrad bzw. verbesserten Eigenschaften und Funktionalitäten zu entwickeln („value added products“), wie sie von den Märkten heutzutage gefordert werden, rücken Methoden der Oberflächenmodifizierung in den Fokus des Interesses, denn sie eröffnen effiziente Wege zu innovativen neuen Produkten, ohne grundsätzlich neue Materialien oder zusätzliche Beschichtungen zum Einsatz bringen zu müssen. Viel versprechende neue Ansätze bieten in diesem Zusammenhang Laser-Technologien, insbesondere solche mit kurzen und ultrakurzen Pulsdauern (SP/USP). Mit ihnen lassen sich Oberflächen strukturieren und neue Funktionalitäten passgenau entsprechend der Anforderungen in verschiedenen industriellen Anwendungen einbringen.

Im LASER4FUN-Projekt soll dies zum Beispiel für antibakterielle Oberflächen an medizinischen Geräten oder wasser- und ölabweisende Oberflächen an Produkten in der Verpackungsindustrie genutzt werden. Die Lasertechnologie wird dabei über die Entwicklung von Methoden der Mikro- und Nanostrukturierung von Oberflächen durch modernste SP/USP-Laserverfahren (LIPSS, DLIP, DLW und Hybridtechnologien) weit über den aktuellen Stand der Technik hinaus vorangetrieben. Fokussiert wird auf die Untersuchung der Wechselwirkung der Laserenergie mit unterschiedlichen Materialien (Metalle, Halbleiter, Polymere, Glas und andere) und auf die Erzielung neuer Oberflächenfunktionalitäten in Bezug auf tribologische Eigenschaften, Benetzungsverhalten und den optisch-ästhetischen Eindruck. Erreicht werden soll im Projekt auch eine deutlich Verkürzung der Laserprozessgeschwindigkeiten, was für die Akzeptanz von Laserverfahren in der industriellen Anwendung von hoher Bedeutung ist.

Mit seinem innovativen Ausbildungsprogramm will LASER4FUN eine neue Generation von kreativen und unternehmerisch denkenden jungen Experten (englisch: early stage researchers - ESRs) auf dem Gebiet der laser-basierten Oberflächentechnik hervorbringen. Zu diesem Zweck beinhaltet das Programm neben der wissenschaftlichen Qualifikation auch die in Soft Skills und fördert in dem entstehenden Netzwerk den Wissenschaftleraustausch.  

Da die Projektziele von hoher praktischer Relevanz sind, kooperieren im Vorhaben mit Airbus Defence and Space GmbH (Deutschland) und Robert Bosch GmbH (Deutschland) zwei große europäische Industrieunternehmen. Beteiligte Universitäten und Forschungsinstitute sind neben BSH und dem IPF das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden (Deutschland), ALPhANOV Talence (Frankreich), Consiglio Nazionale delle Ricerche (Italien), die Universiteit Twente (Niederlande), die Universidad Politecnica de Madrid (Spanien) und die University of Birmingham (UK).  

Die Arbeiten des IPF sind fokussiert auf die Untersuchung von Benetzung und Adhäsion an laser-strukturierten Polymeren und nutzen dabei die Expertise des Instituts in zahlreichen Forschungsvorhaben zu ultrahydrophoben bzw. omniphoben Oberflächen sowie zu Verringerung/Vermeidung des Biofouling an Materialoberflächen.

Direkter fachlicher Kontakt: Prof. Dr. Carsten Werner, E-Mail: werner@ipfdd.de, Tel: 0351 4658-532
www.laser4fun.eu

 

 

02.11.2015

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