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Dr. Tobias A.F. König erhält Freigeist-Stipendium der Volkswagenstiftung

Schematische Darstellung der angestrebten „optischen Diode“ und erste Resultate aus der Forschungsgruppe König (T. König)
Dr. Tobias A.F. König (Foto: Jürgen Jeibmann)

Herr Dr. Tobias A.F. König vom Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF) erhält ein Freigeist-Stipendium der VolkswagenStiftung.

Mit dem Stipendium in Höhe von 1 Million Euro (ca. 720.000 EUR von der Volkswagenstiftung zzgl. Eigentanteil des IPF) wird über eine Laufzeit von fünf Jahren der Aufbau einer Nachwuchsforschergruppe gefördert (inkl. Finanzierung der Stelle des Nachwuchsgruppenleiters). Die Gruppe wird sich mit der Entwicklung von Grundlagen für neuartige optische Dioden für künftige Generationen von Computersystemen befassen.

Als Freigeist-Fellows fördert die VolkswagenStiftung fachunabhängig junge Forscherpersönlichkeiten, die eigene Ideen verfolgen und dabei neue Wege gehen, Freiräume nutzen und Widerstände überwinden. Insbesondere richtet sich das Förderprogramm an Nachwuchswissenschaftler(innen), die sich zwischen etablierten Fachgebieten bewegen. Aktuell fördert die VolkswagenStiftung insgesamt 40 Freigeist-Fellows, darunter zehn soeben neu bewilligte Vorhaben.

Das Forschungsvorhaben von Tobias A.F. König mit dem Titel „Unidirektionale Lichtpropagation in makroskopisch selbstassemblierten Verstärkungs- und Dämpfungsnanostrukturmaterialien“ wird Chemie, Physik und Werkstoffwissenschaften kombinieren, um einen neuen und kosteneffizienten Lösungsansatz für die Informationsverarbeitung der Zukunft zu entwickeln. Für optische Computersysteme wird großflächige und maßgeschneiderte Kontrolle von nanoskaligen Bauelementen benötigt. Die Herstellung dieser Komponenten setzt ein fundamentales Verständnis der Verstärkungs- und Dämpfungsstrukturen voraus. In Analogie zu einer elektrischen Diode, die den elektrischen Strom ausschließlich in eine Richtung leitet, soll eine „Einbahnstraße“ für Photonen entwickelt werden. Gegenwärtige Realisierungen sind selten und sind vor allem in der Parallelisierung sehr limitiert. Um diese „Einbahnstraße“ für Photonen auf einem großen Maßstab (cm²) zu realisieren, ist Synergie zwischen den Gebieten der optischen Metamaterialien und der kolloidalen Selbstassemblierung notwendig.

Dies bedeutet auf der einen Seite Konzepte aus dem Gebiet der optischen Metamaterialien anzuwenden, die ihre optische Eigenschaft aus der künstlichen Form bekommen und nicht aus dem Grundmaterial, aus dem die sie bestehen. Auf der anderen Seite sollen Verstärkungs- und Dämpfungsbauelemente großflächig selbst angeordnet werden, was durch die Minimierung ihrer freien Energie auf molekularer Ebene erfolgen soll. Zur Realisierung seiner ambitionierten Strategie kann Tobias A. F. König auf Erfahrungen aus seinen erfolgreichen Arbeiten zum rationalen Design, der großflächigen Selbstanordnung und der optischen Charakterisierung sowie auf die hervorragende Forschungsumgebung in Dresden zurückgreifen.

Informationen zur Person Tobias A.F. König absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Elektrotechniker. Anschließend studierte er Physik (Diplom 2008, Universität Hamburg; Promotion 2011 Universität Freiburg). Nach Studienaufenthalten in Atlanta, GA, USA und Bayreuth) ist er seit 2015 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Gruppenleiter am IPF tätig. An der Technischen Universität Dresden ist er im Rahmen seines Habilitationsverfahrens in die Lehre eingebunden und seit 2016 ist er Principal Investigator im Exzellenzcluster Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed).

Direkter fachlicher Kontakt:

Dr. Tobias König

koenig@ipfdd.de

0351 4658-676

24.08.2017

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